Martha alias Matthi oder Mathilda

Und sie fliegt doch!

Dann kam der Tag an dem es hieß "Martha ist gefliegt! Sie ist ist ein Flieger!". Endlich hatten die Tage der unendlichen Geduld, Martha wieder ins Freie bringen zu können und die Versuche sie von Hand zu Hand flattern zu lassen, Erfolg gezeigt. Wenn sie auch nur los geflogen ist, weil sie sich erschrocken hat, so hat sie es doch zwei Grundstücke weiter bis in eine hohe Tanne geschafft.

Da saß sie nun und wußte nicht weiter. Wir blieben im Garten und waren uns sicher sie kann uns sehen und wird so beruhigter sein. Nach vielen Stunden dann machte Martha den Versuch der Rückkehr. Leider schien sie noch nicht rausgefunden zu haben wie das mit dem runter fliegen zu funktionieren scheint. Sie stieg immer höher und höher.

Dann hatte sie etwas erschreckt und sie flog los - bis in unsere Tanne. Zwar ganz oben auf dem letzten Ast, aber immerhin schon wieder daheim. Als wir sahen was sie erschreckt hatte, stockte uns der Athem - die Elster! Sie flog auf Martha zu und wir mußten tatenlos zusehen, wie sie sie regelrecht den Baum runter prügelte, bis sie aufs Garagendach aufklatschte.

Ihr gerade erst halbwegs gekräftigte Beinchen, das sie sich wohl beim Sturz aus ihrem Nest verletzt haben muss, hatte wohl sehr gelitten. Sie wollte es nun gar nicht mehr gebrauchen. Sie hatte Schmerzen und große Angst.
Wir verspürten in uns einen kurzen Augenblick von Rassenhass ...

Zu diesem Zeitpunkt wußten wir noch nicht, dass dieser Konflikt Elster./.Martha bleiben und zu einem Dauerbrenner werden wird. Wir spielten wieder 1. Hilfe und verbanden das winzige Beinchen mit einem Stützverband und gaben Vitamin-B-Komplex, Kalzium und Muschelextrakt ... und viel Führsprache!

Marta weigerte sich von diesem Tag an das Haus zu verlassen. Da es bereits Herbst wurde und nicht klar war, wie sich ihr Bein erholen würde, blieb sie bei uns. Es dauerte jedoch 8 Monate bis wir Martha wieder halbwegs ruhig mit in den Garten nehmen konnten und es den Anscheinen hat, als würde sie gefallen dabei finden.

Eines ist jedoch geblieben - sie macht nach wie vor das "ich bin das Baby, sei lieb zu mir" Gehabe (aufplustern Kopf nach unten halten und gurren), wenn wir sie mit raus nehmen wollen. Und ihr Beinchen ist immer etwas empfindlich auf Belastung, obwohl sie es mit der Zeit immer mehr und besser einsetzt.

IMG_0427
IMG_3973
IMG_3982
IMG_3984
IMG_4060
IMG_4026
IMG_4087
IMG_4123
IMG_4177
IMG_4178
IMG_4182
1te 2te 3te 4te

Copyright: Das Layout und der Inhalt inkl. der Zeichnungen und Photos wurden von mir selbst erstellt. Wenn Sie Grafiken oder Fotos im Original für Ihre eigenen Gestaltungen benötigen, fragen Sie mich einfach, ich teile gern. Danke für Ihr Verständnis!

Autor: Kerstin Heise

Design hier wechseln: bisher nur dieses